50 Jahre Gesamtschule: Senator Rabe gratulierte zum Geburtstag
Vor 50 Jahren wurde die erste Gesamtschule in Hamburg gegründet – der Weg dorthin: kein leichter. Die Idee einer Schule, auf der Schülerinnen und Schüler aller Begabungen miteinander lernen, stieß anfänglich nicht nur auf Begeisterung. Auch das neue Kollegium musste sich erstmal zusammenraufen, das innovative Konzept und die neuen Methoden ausloten, als am 1. April 1968 Hamburgs erste Gesamtschule – die Integrative Gesamtschule Alter Teichweg – an den Start ging. Schon kurze Zeit später kam die kooperative Gesamtschule, die Heinrich-Hertz-Schule, hinzu, bis in die frühen 1970er Jahre sechs weitere Gesamtschulen.
Am vergangenen Montag blickte Hamburg 1-Moderator Herbert Schalthoff zusammen mit Bildungssenator Ties Rabe und weiteren Gästen zurück auf die lebhafte Geschichte dieser damals ganz neuen Schulform – und zwar dort, wo alles begann, an der heutigen Stadtteilschule Alter Teichweg. Schulsenator Ties Rabe: „Der heutige Tag ist ein Anlass zur Freude: Was damals so klein begann, ist heute mit 58 Schulen und über 58.000 Schülerinnen und Schülern zu Hamburgs größter Schulform geworden. Die Stadtteilschule als Nachfolge und Weiterentwicklung einer Schule für alle geht zudem in vielen Punkten weit über die damalige Gesamtschule hinaus“, so Rabe, der es sich nicht nehmen lassen wollte, „einer erfolgreichen Schulform zum Geburtstag zu gratulieren“.
Anders als damals haben heute fast alle Stadtteilschulen eine eigene Oberstufe, Schülerinnen und Schüler können hier alle Schulabschlüsse bis zum Abitur absolvieren. Senator Rabe: „Wir nehmen die Idee einer Schule für alle ernst. Und deshalb glauben wir – anders als in der Anfangszeit der Gesamtschulen – ganz fest daran, dass Kinder und Jugendliche an unseren Stadtteilschulen alle Abschlüsse erreichen können, auch das Abitur.“ Rabe weiter: „Als meine Kinder in den 90er und 2000er Jahren im Bezirk Bergedorf zur Schule gingen, gab es dort drei Gesamtschulen und nur eine mit einer Oberstufe. Heute haben wir im Bezirk Bergedorf fünf vitale Stadtteilschulen – und alle haben eine Oberstufe mit vielen Schülerinnen und Schülern.“
Übrigens: In der Konzeption einer der damaligen Schule für alle wurden auch Ganztagsangebote von Anfang an mitgedacht – aber oft nicht verwirklicht. Erst mit der Stadtteilschule hat sich seit 2011 auch das Ganztagsangebot durchgesetzt. Heute haben alle Hamburger Stadtteilschulen Ganztagsangebote und werden mehr und mehr als Lebensorte verstanden – ein auf Zukunft ausgerichtetes Lernkonzept in Bewegung.
Luisen-Gymnasium Bergedorf feierte Richtfest – Fertigstellung im Jahr 2019
Zurückhaltend, aber multifunktional: Das waren die Vorgaben für den dringend benötigten Erweiterungsbau am Luisen-Gymnasium Bergedorf. Der Neubau am Reinbeker Weg sollte sich einerseits in das denkmalgeschützte Umfeld mit Fritz-Schumacher-Bau (1931), historischem Wasserturm (1903) und Billtal-Stadion (1950) einpassen, andererseits aber auch bestehende Wegeverbindungen und Sichtachsen am Rande des Bergedorfer Gehölzes berücksichtigen. Auf dem Richtfest am vergangenen Montag konnten die Gäste sich davon überzeugen, dass alle Vorgaben für den freistehenden Neubau eingehalten wurden. Schulsenator Ties Rabe, bis 2011 Lehrer an der Schule, feierte mit vielen Gästen den Baufortschritt.
Auf einer Fläche von 1.874 Quadratmetern entsteht ein dreigeschossiger, kompakter Neubau, der allen Anforderungen gerecht wird: Mit seiner roten Klinkerfassade und dem begrünten Dach harmoniert das Gebäude mit dem bestehenden Kurt-Schumacher-Schulbau und fügt sich gleichzeitig unaufdringlich in die Umgebung ein. Im Erdgeschoss befinden sich die Küche und die Mensa, die über großflächige Fensterfronten einen freien Blick auf den Wald bietet. Im ersten und zweiten Stock sind allgemeine Unterrichts- und Musikräume untergebracht. Das Büro ahrens grabenhorst architekten BDA ist für die Umsetzung des Bauprojekts verantwortlich. Insgesamt investiert die Stadt rund 5,9 Millionen Euro in den Neubau, die Fertigstellung ist für 2019 geplant.
Neuer Ausbildungsjahrgang an der BS 32: Start für Kaufleute im E-Commerce
Lisanne Krüger hat ihre ersten Kunden nicht in einer Boutique beraten, sondern auf einem Social- Media-Kanal. „Ich durfte nach kurzer Zeit eigenständig posten“, erzählt die 24-Jährige. Ihre ersten Wochen als Azubi im E-Commerce beim Fashion Online Shop ABOUT YOU waren aufregend. Der Berufsschulunterricht an der Beruflichen Schule City Süd (BS 32) ist ein weiterer neuer Abschnitt ihrer Ausbildung und nicht nur für Krüger und ihre 72 Mitschüler eine Premiere: Auch die Lehrer starten nach einer intensiven Vorbereitungsphase in den neu geschaffenen Bildungsgang. Im vergangenen Jahr hatten sie sich in Kooperation mit Ausbildungsbetrieben intensiv fortgebildet und die Unterrichtsinhalte gestaltet. Mit einer Feierstunde begrüßt die Schule alle neuen Azubis im Beruf Kauffrau/Kaufmann im E-Commerce.
„Die Lernsituationen und Unterrichtsmaterialien haben wir passgenau zum neuen Bildungsgang entwickelt, das bedeutet: Sie sind explizit digital geprägt. So verteilen wir unsere Arbeits- und Lernpakete zum Beispiel auf einer digitalen Plattform, die von allen Schülern im Unterricht oder für das selbstständige Arbeiten an anderen Orten genutzt wird“, sagt Joachim Gehrmann, zuständiger Abteilungsleiter an der BS 32. Zu den Ausbildungsbetrieben zählen neben den großen Versandhändlern wie die Otto Group auch Unternehmen wie Google oder XING, aber auch mittelgroße Betriebe wie zum Beispiel Immobilienmakler oder Pflanzenhändler, die ihre Ware online vermarkten.
„Der Beruf vereint zwei meiner Leidenschaften: Zum einen bin ich kreativ und beschäftige mich gern mit Mode“, erzählt Lisanne Krüger. Zum anderen möge sie die Arbeit mit Zahlen. „Als Kauffrau lerne ich vieles über Einkauf, Logistik und Finanzen, deshalb ist die Ausbildung im E-Commerce die perfekte Mischung für mich“, sagt die junge Frau, die sich nach dem Abitur und einer ersten Orientierung im Bereich Wirtschaft für die Ausbildung entschieden hat. „Momentan bringen 90 Prozent unserer Schüler das Abitur oder die Fachhochschulreife mit“, sagt Joachim Gehrmann.
• Unter dem Motto "MINT bewegt" begeben sich Hamburger Grundschulkinder auf Spurensuche im Schulgarten und laden ältere Schüler zum gemeinsamen Forschen in ihr Schullabor ein. So oder auch ganz anders sahen die Aktivitäten auf dem gestrigen 4. Hamburger MINT-Tag aus. In diesem Jahr stand der fächerübergreifende Zugang zu MINT (Abkürzung für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) im Fokus. Klassisches naturwissenschaftliches Experimentieren ist dabei genauso gefragt wie MINT-Themen in Musik, Kunst, Sport, Wirtschaft oder Politik.
• Seit 2010 können sich Hamburger Schulen für das Gütesiegel "Klimaschule" bewerben. Ziel des Programms ist eine Reduzierung der CO2-Emissionen, die durch den Schulbetrieb verursacht werden und die Stärkung der Klima-Kompetenzen der Schulgemeinschaft. 60 Schulen tragen inzwischen das Siegel, alle zwei Jahre wird überprüft, ob die Kriterien dafür noch erfüllt sind. In diesem Jahr wurden vier Schulen zum ersten Mal ausgezeichnet: die Fritz-Schumacher-Schule in Langenhorn, die Stadtteilschule Niendorf, das Gymnasium Altona und das Margaretha-Rothe-Gymnasium in Barmbek-Nord. Bildungssenator Ties Rabe würdigt das Engagement der Klimaschulen am heutigen Freitag im Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung.
• Wenn 150 Hamburger Fünftklässler aufgeregt ihre Kerze in der Hand halten und zu klassischer Musik von Bach, Händel und Bernstein feierlich durch die Gänge des Michels schreiten, ist es wieder soweit: Am Dienstag, 4. Dezember, lädt das Albert-Schweitzer-Gymnasiums (ASG) zum Adventskonzert in die Hauptkirche Sankt Michaelis, Englische Planke 1, ein. Beim Quempas-Singen ertönen die Melodien aus verschiedenen Richtungen. Die Kinder nehmen auf den Emporen Aufstellung, der Schulchor mit den älteren Mitschülern antwortet, später singen auch alle Besucher mit. Das Konzert beginnt um 19.30 Uhr, der Eintritt kostet für Erwachsene zehn Euro, Kinder fünf Euro, Familien 20 Euro. Karten unter Telefon 428 93 36-0 oder an der Abendkasse.
• In den kommenden Wochen informieren die staatlichen berufsbildenden Schulen in Hamburg über ihre Bildungsangebote für das Schuljahr 2019/20. Nach Klasse 10 können Schülerinnen und Schüler zwischen vielfältigen Abschlussmöglichkeiten wählen. So führen die Höheren Handelsschulen oder Technikschulen beispielsweise berufsnah zur vollwertigen Fachhochschulreife oder die Beruflichen Gymnasien zum Abitur in den drei Fachrichtungen Wirtschaft, Technik, Pädagogik/Psychologie. Außerdem informieren mehrere berufsbildende Schulen über vollschulische Berufsausbildungen. Die Liste der Informationsveranstaltungen" wird laufend aktualisiert.