Suchmaschine für Schulen: Das neue Schulinfosystem hilft Eltern und Schülern bei der Schulsuche
Wer eine Wohnung oder ein neues Auto sucht, macht das heutzutage einfach online. Warum sollte das nicht genauso bequem bei der Suche nach der richtigen Schule sein? Ist es: Ab sofort können Hamburger Eltern und Schüler im Internet oder auf dem Smartphone ganz einfach nach der passenden Schule suchen. Ob Grundschule, weiterführende oder berufsbildende Schule, das neue Schulinfosystem bietet erstmalig alle vorhandenen Informationen über die 374 staatlichen Schulen der Stadt an einer Stelle gebündelt und durchsuchbar. Das Beste: Das Ganze geht kinderleicht.
Neben allgemeinen Angaben wie der Adresse, der Telefonnummer und dem Link zur Schulhomepage gibt es unter www.hamburg.de/schulinfosystem ausführlichere Informationen, etwa die Schülerzahl, die möglichen Schulabschlüsse oder angebotene Sprachen. Die Schulen können auf einer Hamburger Stadtkarte angezeigt und nach einzelnen Merkmalen gefiltert werden. Zusätzlich sind alle Filter für eine optimale Suche miteinander kombinierbar. So kann man sich beispielsweise sämtliche Grundschulen anzeigen lassen, die eine Vorschule haben und außerdem bilingualen Unterricht beispielsweise in Portugiesisch anbieten. Bildungssenator Ties Rabe: "Mit diesem neuen Service erleichtern wir allen Hamburgerinnen und Hamburgern die Suche nach der richtigen Schule und bieten zudem zahlreiche Informationen über jede einzelne Schule."
Das System könnte zu keiner besseren Zeit starten: Zur gerade begonnenen Anmelderunde suchen tausende Schüler der zukünftigen 1. und 5. Klassen die passende Grund- oder weiterführende Schule. Im System können sich Schulsuchende die Schulen in der Nähe des Wohnortes anzeigen lassen und direkt miteinander vergleichen. Fest steht: Mit dem Schulinfosystem wird Eltern und Schülern die Suche nach der passenden Schule zwar nicht abgenommen, aber sie wird einfacher und bequemer - mindestens so bequem wie online eine Wohnung oder ein neues Auto zu suchen.
Schulinspektion: Fünfter Jahresbericht zeigt, wie Hamburgs Schulen 2015/16 abgeschnitten haben
Normalerweise sind es Hamburgs Lehrkräfte, die Leistungen beurteilen, Fehler korrigieren und Hinweise geben, wie man sich verbessern kann. Doch wenn die Mitarbeiter der Schulinspektion ausrücken, läuft es genau umgekehrt: Seit 2007 besuchen Inspektoren der Schulbehörde regelmäßig Hamburgs Schulen, um sich vor Ort ein Bild zu machen - von den Lehrkräften, der Qualität des Unterrichts oder dem Führungsverhalten der Schulleitung. Am Ende erhalten alle Schulen einen Abschlussbericht. In ihrem soeben veröffentlichten Jahresbericht» geben die Schulinspektoren einen Überblick, wie die Schulen im Schuljahr 2015/16 abgeschnitten haben. Das Ergebnis: In 11 der 13 untersuchten Qualitätsbereiche schneiden Hamburgs Schulen im Durchschnitt mit "eher stark" ab. Nur im Bereich "Weiterentwicklung des Unterrichts" zeigen sich Schwächen.
Die Untersuchung der Unterrichtsqualität ist ein zentraler Bestandteil der Schulinspektion. Für das Schuljahr 2015/16 gilt, dass der Unterricht insgesamt auf hohem Niveau liegt, es aber deutliche Schwankungen gibt. So kann beispielsweise an ein und derselben Schule sowohl guter als auch schlechter Unterricht beobachtet werden - jeweils abhängig von der Lehrkraft und der Unterrichtssituation. Insgesamt hat sich die beobachtete Unterrichtsqualität an den allgemeinbildenden Schulen im Vergleich zu den Vorjahren jedoch nicht verändert. Wie jeder Jahresbericht enthält auch der aktuelle ein Schwerpunktkapitel: die Berufs- und Studienorientierung. Das Resultat: Die Mindestanforderungen an die Vorbereitung der Schüler auf die Zeit nach der Schule werden überall erfüllt. Allerdings arbeiten die Schulen dabei noch nicht alle gleich gut.
In den vergangenen zehn Jahren wurden insgesamt 639 Inspektionen durchgeführt. Dabei haben knapp 17.000 Lehrkräfte, über 91.000 Eltern und knapp 160.000 Schüler Fragebögen beantwortet und es wurden rund 44.000 Unterrichtssequenzen besucht und etwa 3.200 Interviews geführt. Ziel der Schulinspektion ist es, die Schulen durch Feedback von außen in ihrer Entwicklung zu unterstützen und gleichzeitig die schulische Qualität sicherzustellen.
Neun Stadtteilschulen bekommen neue Fachräume für die Berufs- und Studienorientierung
Wenn Hamburgs Schülerinnen und Schüler die Schule verlassen, sollen sie bereits eine klare Vorstellung davon haben, was sie beruflich anstreben. Um dieses Ziel zu erreichen, hat der Senat die Berufs- und Studienorientierung - kurz: BOSO - starkgestellt. Neun Stadtteilschulen können ihre Schüler künftig noch besser auf die Berufswahl und den Übergang von der Schule in den Beruf vorbereiten: Die 2014 gegründete Peter-Jensen-Stiftung fördert die Berufsorientierung auf besonders praktische Weise und stattet neun Schulen mit BOSO-Fachräumen im Gesamtwert von 81.000 Euro aus. Alle Stadtteilschulen konnten sich mit ihrem Konzept bewerben. Einzige Bedingung: Der Raum musste vorhanden sein.
Aus zahlreichen Einsendungen der Kalkulationen, BOSO- und Nutzungskonzepte wählte eine Jury neun Schulen aus, die sich jetzt je nach Bedarf über Möbel oder technische Ausstattung freuen können. Es sind dies die Erich-Kästner-Schule in Farmsen-Berne, die Fritz-Schumacher-Schule in Langenhorn, die Goethe-Schule Harburg, die Irena-Sendler-Schule in Poppenbüttel, die Schule auf der Veddel, die Stadtteilschule Alter Teichweg in Dulsberg, die Stadtteilschule am Heidberg in Langenhorn, die Stadtteilschule Öjendorf und die Stadtteilschule am Hafen in der Neustadt. Der erste BOSO-Raum ist sogar schon fertiggestellt: In der Stadtteilschule am Hafen stehen nagelneue Computer-Arbeitsplätze und "Beratungsinseln" für diskrete persönliche Gespräche zur Verfügung.
Hamburger Bildungsbericht 2017: Chancengleichheit erhöht – aber nicht überall
Nach 2009, 2011 und 2014 veröffentlicht die Schulbehörde zum vierten Mal eine umfassende Dokumentation des frühkindlichen und schulischen Bildungswesens der Hansestadt: Der "Bildungsbericht Hamburg 2017" gibt einen Überblick über die Schulstruktur in Hamburg, analysiert die Sozialstruktur der Kinder und Jugendlichen und zeigt auf, wie sie das Bildungssystem nutzen. Das zentrale Ergebnis der 184-seitigen Analyse: Die hohen Investitionen der letzten Jahre haben sich gelohnt. Hamburg hat seine jährlichen Bildungsausgaben für Schule und Kita seit 2007 um rund eine Milliarde Euro gesteigert und konnte so den Bildungserfolg der Schülerinnen und Schüler verbessern. Der Bericht zeigt allerdings auch, dass Kinder mit Fluchthintergrund und aus sozial benachteiligten Stadtteilen weiterhin erheblichen Förderbedarf haben.
Hamburg ist eine wachsende Stadt. Entsprechend verbringen immer mehr Kinder und Jugendliche immer mehr Zeit in öffentlichen Bildungseinrichtungen. Allein der Krippenbereich verzeichnet einen Anstieg von fast 35 Prozent, zwischen 2009 und 2015 sind insgesamt 87 zusätzliche Kindertagesstätten entstanden. Auch die Schulen haben mit aktuell 191.148 Kindern und Jugendlichen so viele Schüler wie noch nie - und mit derzeit 19.990 Pädagogen auch so viele Lehrkräfte wie nie zuvor. Außerdem wurden zusätzliche Mittel für die Ausweitung des Betreuungsanspruchs und der Beitragsfreiheit, für kleinere Klassen, für Inklusion und Ganztag bis hin zum Kantinenausbau bereitgestellt. Dazu passend wurden die Ausgaben für schulische Bildung in den letzten zehn Jahren dramatisch erhöht, von rund 2,2 auf etwa 3,2 Milliarden Euro pro Jahr.
Hamburg zeichnet sich durch große soziale Unterschiede in den verschiedenen Regionen und Stadtteilen aus. Nach wie vor sind Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund mit Blick auf ihre Bildungschancen benachteiligt. Dies zeigt sich bereits beim frühen Spracherwerb. So zeigen 60 Prozent der Kinder, die zuhause ausschließlich eine andere Sprache als Deutsch sprechen, beim Vorstellungsverfahren Viereinhalbjähriger einen ausgeprägten Sprachförderbedarf. Bei Kindern, die zuhause nur Deutsch sprechen, sind es lediglich 2,4 Prozent.
Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten: Schülerin des Johanneums gewinnt ersten Preis
Das Verhältnis zwischen Staat und Kirche in der DDR, Berufsbiografien von Pastoren oder die Entwicklungen der islamischen Gemeinden in Deutschland: Mehr als 5.000 Schülerinnen und Schüler haben beim Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten mitgeforscht. "Gott und die Welt" lautete das Thema in diesem Jahr, das offenbar bei vielen Jugendlichen ein Nerv getroffen hat, denn die Beteiligung war mit insgesamt 1.639 Beiträgen sehr hoch. Allein aus Hamburg wurden 150 Beiträge eingereicht, 361 Schüler haben daran mitgearbeitet. Eine der besten Arbeiten stammt von Helena Koch aus Hamburg. Die Schülerin gewann einen der fünf mit 2.000 Euro dotierten Erstpreise. Am Mittwoch empfing Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Sieger im Schloss Bellevue.
In ihrer Forschungsarbeit beschäftigte sich Helena Koch, Zwölftklässlerin der Gelehrtenschule des Johanneums, mit dem sogenannten Riegner-Telegramm. Als Vertreter des World Jewish Congress schrieb Riegner am 8. August 1942 ein Telegramm an die Regierungen in England und den USA und berichtete von der geplanten nationalsozialistischen "Endlösung" für die europäischen Juden. Man hielt die Warnung des jüdischen Absenders jedoch für unglaubwürdig. Helena Koch entdeckte ihre Verwandtschaft mit Riegner auf einem Stammbaum der Familie. Sie trug alle auffindbaren Daten über den Cousin ihrer Urgroßmutter und all jene Personen zusammen, die in Bezug auf sein Telegramm eine wichtige Rolle gespielt hatten, und verfasste ein Drehbuch.
Noch drei weitere 3. Preise gingen nach Hamburg: Robert Richter vom Heilwig-Gymnasium beschäftigte sich mit Antisemitismus im Strafvollzug, Friedrich Fensch vom Wilhelm-Gymnasium untersuchte den Zusammenhang zwischen Vertreibung, Glauben und Presse im 18. Jahrhundert und Franziska Landgrebe und Antonia Trost vom Gymnasium Blankenese befassten sich mit dem Thema Religionsunterricht zwischen 1918 und 1945. Der Geschichtswettbewerb wurde 1973 durch den damaligen Bundespräsidenten Gustav Heinemann und den Stifter Kurt A. Körber ins Leben gerufen. Seitdem haben sich über 141.000 Kinder und Jugendliche mit gut 31.500 Beiträgen daran beteiligt.
Hamburgs neue Schulleiter und deren Stellvertreter
Monat für Monat werden an Hamburgs insgesamt 374 staatlichen Schulen neue Schulleitungen und neue stellvertretende Schulleitungen eingestellt. Der Newsletter wird künftig regelmäßig über diese Neueinstellungen informieren. Hier sind die aktuellen Personalien: Nina Gottschlich hat zum 15. November den Posten der stellvertretenden Schulleiterin an der Grundschule Speckenreye in Horn übernommen. Am selben Tag hat Sven Marlow seinen ersten Tag als Schulleiter an der Stadtteilschule Bramfeld begonnen, zum 1. Februar 2018 wird Boris Speer zu seinem Stellvertreter ernannt. Axel Kaschner wurde zum 15. November als Abteilungsleiter für die Beobachtungsstufe am Heinrich-Heine-Gymnasium in Poppenbüttel bestellt. Bei den beruflichen Schulen gibt es zwei Neuzugänge: Eico Goes hatte am 15. November seinen Einstand als stellvertretender Schulleiter der Beruflichen Schule Eidelstedt (BS 24), und Marlies Troeder wird zum 1. Dezember vorläufig als Schulleiterin an der Beruflichen Schule Uferstraße (BS 29) eingesetzt. Herzlich willkommen!
Aktuelles: Erster Hamburger Kulturgipfel – Klimaschulen 2018 – neue „Gesunde Schulen“
• Ob Kochperformance oder Forschungstheater: Wie gut Schulen und Kulturbetriebe, Stiftungen und Künstler zusammenarbeiten können, wurde gleich zu Beginn des ersten Hamburger Kulturgipfels "jetzt!" anschaulich demonstriert. Rund 400 Teilnehmer informierten sich auf dem eintägigen Kongress im Kulturzentrum Kampnagel über gelungene Programme und Projekte und tauschten sich über neue Ideen und Kooperationsmöglichkeiten aus. Beim Abschlusstalk diskutierten die unterschiedlichen Akteure aus dem Kultur- und Politikbereich mit Vertretern von Stiftungen und Schülern darüber, wie kulturelle Bildung zukünftig an Hamburger Schulen weitergedacht und noch fester verankert werden kann. Der Kulturgipfel wurde initiiert von Schul- und Kulturbehörde sowie der Landesarbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendkultur (LAG) und unterstützt von den Stiftungen Alfred Toepfer Stiftung, Dürr-Stiftung, Gabriele Fink Stiftung, BürgerStiftung Hamburg und Mercator.
• In Hamburg fängt Klimaschutz bereits bei den ganz Kleinen an: 2009 wurde in der Hansestadt das Projekt "Klimaschule"» ins Leben gerufen, bei dem Schulen ihren Strom- und Heizenergieverbrauch reduzieren, um möglichst viel des schädlichen Klimagases CO2 einzusparen. Für ihr Öko-Bewusstsein werden die teilnehmenden Schulen mit dem Gütesiegel "Klimaschule" ausgezeichnet, das jeweils für zwei Jahre vergeben wird. 56 Schulen setzen zurzeit Standards in Sachen Klimaschutz -weitere vier jetzt sind hinzugekommen: Erstmals ausgezeichnet wurden die Fritz-Schumacher-Schule in Langenhorn (Schüler-Umweltrat eingerichtet), die Stadtteilschule Niendorf (neues Profilfach "Umwelt und Klimaschutz), das Gymnasium Altona (Energiesparwettbewerb entwickelt) und das Margaretha-Rothe-Gymnasium in Barmbek (Mode aus Reststoffen hergestellt). Gratulation!
• Küchenkonferenzen, ein Hof-Bistro, das von Schülern betrieben wird, eine Ernährungs-App, die im Informatikunterricht entwickelt wird, der Ernährungsführerschein, der Wettbewerb "Zeig' uns deine Brotdose" oder das Projekt "Wirf mich nicht weg" für mehr Wertschätzung von Lebensmitteln: All diese Projekte sind nur einige Beispiele für die vielen Aktivitäten, für die Hamburger Schulen als "Gesunde Schule 2016/2017" ausgezeichnet wurden. Die Hamburgische Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung (HAG) gratulierte den Preisträgern am Mittwoch im Rahmen einer Feierstunde im Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung. Die Gesundheitsförderung in Schulen gilt als ein tragfähiges Schulentwicklungskonzept, dessen Bedeutung sowohl für Lernende und Lehrende als auch für das Gesamtsystem Schule unbestritten ist. Die HAG unterstützt die Schulen bei der Umsetzung, vermittelt Erfahrungen und gibt Impulse für Entwicklungsprozesse in den Schulen. Mehr Information»